Campanulaceae (Glockenblumengewächse) Campanula baumgartenii Becker 1827 [Fl. Frankfurt 1: 264] Lanzenblättrige Glockenblume
Merkmale Mehrjährig, mit Ausläufern, Wuchs rasig, Stängel aufrecht, bis 80 cm hoch; Grundblätter lang gestielt, herzförmig; Stängelblätter wechselständig, lanzettlich, gleichmäßig verteilt, Längen-Breiten-Verhältnis meist 5–7:1; Pflanze besonders im unteren Stängelbereich mit Wimperhaaren; Knospen vor dem Aufblühen mehr oder weniger übergeneigt; Blüten blau, glockig, 14–20 mm lang, Kelchzipfel 3–6 mm lang. Blütezeit Mai–Juni.
[Sehr ähnlich C. rotundifolia, aber Rhizom kaum verlängert und Pflanze daher horstig wachsend; Längen-Breiten-Verhältnis der Stängelblätter > 15:1, meist mit kurzen Flaumhaaren, Knospen vor dem Aufblühen aufrecht.] Areal Mitteleuropäischer Endemit mit zweigeteiltem Areal, das eine Arealinsel im Taunus und ein deutlich größeres im Pfälzer Bergland und angrenzenden Lothringen umfasst.
Ökologie Bergwiesen, Waldränder und Waldschläge. Gefährdung D 3; HE V! (NW V, NO –, SW –, SO –).
Für das Vorkommen in Deutschland trägt Hessen besondere Verantwortung.
Gefährdungsursachen Aufgabe der Grünlandnutzung, Überbauung oder Aufforstung von Grünland. Verbreitung Die Verbreitung beschränkt sich auf den Taunus. Hier werden Wiesen um Reifenberg, die Umgebung des Großen Feldbergs und ein Straßenrand bei Hohemark besiedelt. Die Verbreitung ist seit der Entdeckung der Art erstaunlich stabil. Hügelland-Art, Höhenbereich von 335 m (Hohemark 5715/33) bis 865 m (Großer Feldberg 5716/42). Erste Erwähnung bei Becker (1827, Oberursel, am Fuße des Feldbergs).
Vorkommen in Kreisen Hochtaunus: 5716/24 südöstlich Arnoldshain, 5716/41 Naturschutzgebiet Reifenberger Wiesen, 5716/41 West- und Nordhang des Großen Feldbergs, 5716/41 Niederreifenberg westlich der Straße zum Rotem Kreuz, 5716/41 Niederreifenberg zwischen der Straße zum Rotem Kreuz und der Weilbergstraße, 5716/41 südöstlich Oberems, 5716/41 nordöstlich und südlich Oberreifenberg, 5817/41 & 42 Siegfriedstraße östlich Oberreifenberg, 5716/42 südlich Arnoldshain, 5716/42 Großer Feldberg, 5716/43, östlich Glashütten, 5717/33, Hohemark. Vorkommen in Naturräumen Nordwest: 301, 302. Literatur Becker J. 1827: Flora der Gegend um Frankfurt am Main. Erste Abtheilung. Phanerogamie. – Ludwig Reinherz, Frankfurt a. M. „1828“. [III], 557 + [1] Seiten, 1 Tabelle. * Buttler K. P. 2002: Beitrag zur Kenntnis von Campanula baumgartenii. – Bot. Natursch. Hessen 14, 77–90, Frankfurt am Main. * Buttler K. P. & S. Hodvina 2002: Die Verbreitung der Lanzenblättrigen Glockenblume (Campanula baumgartenii) im Taunus. – Bot. Natursch. Hessen 14, 57–76, Frankfurt am Main. Floraweb
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