Woodsia ilvensis

Woodsiaceae
(Wimperfarngewächse)

Woodsia ilvensis (L.) R. Brown [Trans. Linn. Soc. London 11: 173]Woodsia ilvensis

Acrostichum ilvense L. 1753 [Sp. Pl. 1071]Woodsia ilvensis

Rostroter oder Südlicher Wimperfarn

Merkmale
Ausdauernd, mit kräftigem Rhizom; Wedel 5–25 cm lang mit braunem, spreuschuppigem, 5–10 cm langem Blattstiel; Spreite länglich-lanzettlich, doppelt gefiedert; Fiedern 10–20, oval-lanzettlich bis dreieckig, die unteren kurz gestielt; größte Fiedern mit 4–9 Fiederchen; Blattoberseite mit vielzelligen Haaren, Blattunterseite mit Haaren und Spreuschuppen; Sori am Blattrand; Indusium klein und in haarartige Fransen aufgelöst.

Areal
Auf der nördlichen Halbkugel in der borealen und gemäßigten Zone weit verbreitet. In Europa südlich bis Zentralmassiv, Alpen und Karpaten.Woodsia ilvensis

Ökologie
In unbeschatteten oder wenig beschatteten Spalten kalkarmer Felsen; nur an naturnahen Standorten.

Gefährdung
D 2; HE 1 (NW –, NO 1, SW –, SO –).Woodsia ilvensis

Nach Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt.
Besondere Verantwortung Hessens für das Vorkommen in Deutschland. Außerhalb von Hessen in Deutschland nur in der bayerischen Rhön, im Harz, Thüringer Wald und Schwarzwald.

Gefährdungsursachen
Sammeltätigkeit durch Botaniker.

Verbreitung
Nur im Habichtswald und in der Rhön.
Höhenbereich von ca. 350 m (Kassel-Wilhelmshöhe) bis 860 m (Beilstein).
Erste Erwähnung bei Pfeiffer & Cassebeer (1844) für den Burghasunger Berg.

Vorkommen in Kreisen
Kassel: 4621/43 Burghasunger Berg westlich Burghasungen (Bennert 1999); Stadt Kassel: 4622/34 westlich Wilhelmshöhe (1861 Gieseler nach Peter 1901); Fulda: 5425/13 Bieberstein östlich Langenbieber (Geheeb 1896); 5425/31 Stellberg östlich Wolferts (Wigand 1891); 5425/32 Milseburg südwestlich (Bennert 1999) und Bubenbader Stein südöstlich Oberbernhards (1859 Röse nach Rothmaler 1929); 5525/34 Beilstein südwestlich Rengersfeld (Bennert 1999).

Vorkommen in Naturräumen
Nordost: 341, 343, 353.Woodsia ilvensis

Literatur
Bennert H. W. 1999: Die seltenen und gefährdeten Farnpflanzen Deutschlands. Biologie, Verbreitung, Schutz. – Bundesamt für Naturschutz, Bonn. 381 Seiten. * Geheeb A. 1896: Botanische Notizen. In: J. Schneider: Führer durch die Rhön. Nebst 1 grossen Gebirgskarte und 3 Spezialwegekarten sowie einem Touren-Verzeichniss für die Rhön. 5. vermehrte und verbesserte Aufl., 31–38. – Stahel’sche k. Hof- und Universitäts-Buch- und Kunsthandlung, Würzburg. * Ludwig W. 1962: Neues Fundorts-Verzeichnis zur Flora von Hessen (= Supplement zu H. Klein U: Flora von Hessen und Mainfranken). Teil 1 (Vorbemerkungen; Pteridophyta). – Jahrb. Nassau. Ver. Naturk. 96, 6–45, Wiesbaden. * Peter A. 1901: Flora von Südhannover nebst den angrenzenden Gebieten, umfassend: das südhannoversche Berg- und Hügelland, das Eichsfeld, das nördliche Hessen mit dem Reinhardswalde u. dem Meissner, das Harzgebirge nebst Vorland, das nordwestliche Thüringen und deren nächste Grenzgebiete. 1. Verzeichnis der Fundstellen, pflanzengeographisch geordnet und mit litterarischen Nachweisen versehen– Vadenhoeck & Ruprecht, Göttingen. I–XVI, 1–323 Seiten. * Pfeiffer L. & J. H. Cassebeer 1844: Uebersicht der bisher in Kurhessen beobachteten wildwachsenden und eingebürgerten Pflanzen. Im Auftrage des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde. Erste Abtheilung. – J. J. Bohné, Kassel. X + 252 Seiten. * Rothmaler, W. 1929:  Die Pteridophyten Thüringens. – Mitt. Thüring. Botan. Ver. Neue Folge 38, 92–118, Weimar. * Wigand J. W. A. (Hrsg.: F. Meigen) 1891: Flora von Hessen und Nassau. II. Teil. Fundorts-Verzeichnis der in Hessen und Nassau beobachteten Samenpflanzen und Pteridophyten. – Schriften Ges. Beförder. Gesammten Naturwiss. Marburg 12(4), I–VIII, 1–565, 1 Karte.

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