Asteraceae (Korbblütengewächse) Taraxacum hollandicum Soest 1942 [Nederl. Kruidk. Arch. 52: 226] Holländischer Sumpflöwenzahn Merkmale Wie bei allen Sumpflöwenzahnarten breite, anliegende äußere Hüllblätter. Blattseitenlappen deutlich dreieckig; äußere Hüllblätter 4–5,5 mm breit mit 1–2 mm breitem Rand; Pollen vorhanden. [Die Unterschiede zwischen den einzelnen Sumpflöwenzahn-Arten sind nur gering und Bestimmungen sollten immer durch Spezialisten abgesichert werden.] Areal Europäischer Endemit mit Vorkommen in West-, Mittel- und Osteuropa. Ökologie Kalksümpfe, Nasswiesen, wechselfeuchtes Grünland. Im Gegensatz zu anderen Sumpflöwenzahn-Arten wird unregelmäßige Nutzung und leichte Düngung toleriert. Gefährdung D nicht bewertet; HE V (NW –, NO 2, SW V, SO –). Gefährdungsursachen Stark rückläufig durch die Intensivierung der Grünlandnutzung, die Entwässerung von Grünland sowie die Umwandlung von Grünland in Ackerland, Wald oder Baugebiete. Verbreitung Die historische Verbreitung ist unklar. Die Art war sicher in der Wetterau und Südhessen weit verbreitet gewesen. Heute bestehen teilweise individuenreiche Vorkommen vor allem in durch salzhaltiges Wasser beeinflussten Nasswiesen in der Wetterau und auf Waldwiesen in Südhessen. Flachland-Art, Höhenbereich von 90 m (Mönchbruch 6017/11) bis 160 m (Gießen Wieseckaue 5418/11). Erste Erwähnung bei Jung (1995, Wieseckaue). Vorkommen in Kreisen (Quellen siehe Jung & Huck 2007) Gießen: 5418/11 Wieseckaue nordöstlich Gießen, 5518/23 NSG „Salzwiesen von Münzenberg“; Wetterau: 518/23 NSG „Salzwiesen von Münzenberg“, 5519/44 Kurpark Bad Salzhausen, 5619/23 NSG „Nachtweide von Dauernheim“, 5619/32 NSG „Am Mähried bei Staden“, 5620/31 NSG „Salzwiesen und Weinberg von Selters“; Main-Kinzig: 5818/24 Bischofsheim (1903 Peipers); Stadt Offenbach: 5918/22 NSG „Erlensteg von Bieber“; Offenbach: 5919/13 Hengster (1888 M. Dürer in JE, det. K. Horn), 6018/14 NSG „Hegbachaue bei Messel“; Groß-Gerau: 6017/11 NSG „Mönchbruch von Mörfelden und Rüsselsheim“; Darmstadt: 6018/34 Rodwiese; Darmstadt-Dieburg: 6118/14 Bessunger Forsthaus (1909 Hirth). Vorkommen in Naturräumen Nordost: 348, 350; Südwest: 230, 232, 234. Literatur Jung K. & S. Huck 2007: Sumpflöwenzähne (Taraxacum sect. Palustria) in Hessen. – Bot. Natursch. Hessen 19, 5–17, Frankfurt am Main. * Kirschner J. & J. Štĕpánek 1998: Monograph of Taraxacum sect. Palustria. – Institute of Botany. Academy of Sciences of the Czech Republic (Pruhonice). 281 Seiten. * Schmid M. 2003: Morphologie, Vergesellschaftung, Ökologie, Verbreitung und Gefährdung der Sumpf-Löwenzähne (Taraxacum sect. Palustria Dahlst., Asteraceae) Süddeutschlands. – Bibl. Botan. 155, I–IX, 1–286, Stuttgart. * Floraweb
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