Asteraceae (Korbblütengewächse) Taraxacum germanicum Soest 1965 [Acta Bot. Neerl. 14: 32] Deutscher Sumpflöwenzahn Merkmale Wie bei allen Sumpflöwenzahn-Arten breite, anliegende äußere Hüllblätter. Blattseitenlappen schmal dreieckig, an der Oberkante oft gezähnelt; äußere Hüllblätter aufrecht-abstehend, ca. 3 mm breit mit deutlichem, 1 mm breitem Rand, zahlreich (16–20); Pollen fehlt meist. [Die Unterschiede zwischen den einzelnen Sumpflöwenzahn-Arten sind nur gering und Bestimmungen sollten immer durch Spezialisten abgesichert werden.] Areal Mitteleuropäischer Endemit, dessen Areal von Oberbayern und dem angrenzenden Österreich über Rheinland-Pfalz bis nach Hessen und Unterfranken reicht. Ökologie In Hessen nur in Feucht- und Nasswiesen, die von salzhaltigem Grundwasser beeinflusst sind Gefährdung D nicht bewertet; HE 2 (NW –, NO –, SW 2, SO –). Rote Liste ist zu korrigieren; Vorkommen auch in NO. Der locus typicus ist Wisselsheim.[] Gefährdungsursachen Intensivierung und Aufgabe der Grünlandnutzung. Vorkommen dürften auch durch den Braunkohleabbau in der Wetterau vernichtet worden sein. Verbreitung Die historische Verbreitung ist unklar. Die Art war lange nur von den Salzwiesen bei Wisselsheim und Münzenberg bekannt und galt als hessischer Endemit. Weitere aktuelle Funde bei Selters und im Mönchbruch zeigen aber, dass das historische Verbreitungsgebiet wahrscheinlich größer war Flachland-Art, Höhenbereich von 90 m (Mönchbruch 6017/11) bis 150 m (Münzenberg 5518/23). Erste Erwähnung bei Soest (1965, Wisselsheim). Vorkommen in Kreisen Gießen: 5518/23 NSG „Salzwiesen von Münzenberg“ (2002, Jung & Huck 2007); Wetterau: 5518/23 NSG „Salzwiesen von Münzenberg“ (2002, Jung & Huck 2007), 5618/21 NSG „Salzwiesen von Wisselsheim“ (2002, Jung & Huck 2007), 5620/31 NSG „Salzwiesen und Weinberg von Selters“ (2002, Jung & Huck 2007); Groß-Gerau: 6017/11 NSG „Mönchbruch von Mörfelden und Rüsselsheim“ (2004, Jung & Huck 2007). Vorkommen in Naturräumen Nordost: 350; Südwest: 232, 234. Literatur Jung K. & S. Huck 2007: Sumpflöwenzähne (Taraxacum sect. Palustria) in Hessen. – Bot. Natursch. Hessen 19, 5–17, Frankfurt am Main. * Kirschner J. & J. Štĕpánek 1998: Monograph of Taraxacum sect. Palustria. – Institute of Botany. Academy of Sciences of the Czech Republic (Pruhonice). 281 Seiten. * Floraweb
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