Taraxacum bavaricum

Asteraceae
(Korbblütengewächse)

Taraxacum bavaricum Soest 1965 [Acta Bot. Neerl. 14: 21]
Bayerischer Sumpflöwenzahn

Merkmale
Wie bei allen Sumpflöwenzahn-Arten breite, anliegende äußere Hüllblätter. Blätter mit sehr kurzen, asymmetrischen, stumpfen Zähnen; äußere Hüllblätter anliegend, 3,5–5 mm breit mit deutlichem Rand, 12–18; Pollen meist fehlend; Pyramide mit 1,6–2 mm auffallend lang.
[Die Unterschiede zwischen den einzelnen Sumpflöwenzahn-Arten sind nur gering und Bestimmungen sollten immer durch Spezialisten abgesichert werden.]

Areal
Europäischer Endemit. Das Areal erstreckt sich über Italien, Österreich und Deutschland bis nach Polen, die Tschechische Republik und Ungarn.

Ökologie
Quelliges, auch wechselfeuchtes Grünland auf kalkhaltigen Böden.

Gefährdung
D nicht bewertet; HE 0 (NW –, NO 0, SW 0, SO –).Taraxacum bavaricum

Gefährdungsursachen
Intensivierung und Aufgabe der Grünlandnutzung. Die konkurrenzschwache Art ist extrem empfindlich gegen Nutzungsintensivierung.

Verbreitung
Die historische Verbreitung ist unklar. Die Art war in Kalkgebieten der Tieflagen eventuell ehemals weit verbreitet. Doch verschwanden die Vorkommen bevor diese von Botanikern dokumentiert werden konnten. Aus dem 19. Jahrhundert sind nur zwei Vorkommen bekannt (Allendorf und Hochheim), aus dem 20. Jahrhundert nur eines (Münzenberg).
Flachland-Art, Höhenbereich von 130 m (Hochheim 5916/3) bis 170 m (Allendorf 4725/2).
Erste Erwähnung bei Schmid (2003, 1849 bei Allendorf).

Vorkommen in Kreisen
Werra-Meißner: 4725/2? Allendorf (1849 F. G. Bartling in JE nach Jung & Huck 2007); Wetterau: 5518/2 Münzenberg (1952 W. Ludwig in MR nach Jung & Huck 2007); Main-Taunus: 5916/3 Hochheim (L. Fuckel in FR nach Jung & Huck 2007).

Vorkommen in Naturräumen
Nordost: 358; Südwest: 234, 235.Taraxacum bavaricum

Literatur
Jung K. & S. Huck 2007: Sumpflöwenzähne (Taraxacum sect. Palustria) in Hessen. – Bot. Natursch. Hessen 19, 5–17, Frankfurt am Main.Taraxacum bavaricum  * Kirschner J. & J. Štĕpánek 1998: Monograph of Taraxacum sect. Palustria. – Institute of Botany. Academy of Sciences of the Czech Republic (Pruhonice). 281 Seiten. * Schmid M. 2003: Morphologie, Vergesellschaftung, Ökologie, Verbreitung und Gefährdung der Sumpf-Löwenzähne (Taraxacum sect. Palustria Dahlst., Asteraceae) Süddeutschlands. – Bibl. Botan. 155, I–IX, 1–286, Stuttgart.

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