Sedum villosum

Crassulaceae
(Dickblattgewächse)

Sedum villosum L. 1753 [Sp. Pl. 432]Sedum villosum

Merkmale
Einjährig, niedrig (5 bis 15 cm hoch), drüsig behaart, aufsteigend, verzweigt; Blätter wechselständig, lineal, halbstielrund, fleischig, bis 1 cm lang; 5-zählige, 5–10 mm lang gestielte Blüten in armblütigen Blütenständen, etwa 1 cm im Durchmesser, sternförmig; Kelchblätter 2 mm, rosa Kronblätter ca. 5 mm lang, elliptisch; 10 Staubblätter mit roten Staubbeuteln; 5 aufrechte, rötliche Fruchtblätter so lang wie die Kronblätter. Blütezeit Juni–August. Bruchäste zur vegetativen Vermehrung im Frühjahr.

Areal
Nordeuropa (Island, Schottland, Norwegen/Schweden), West- und Mitteleuropa, Gebirge Südeuropas und Nordafrikas; auch im nordöstlichen Nordamerika (Grönland, Labrador).Sedum villosum

Ökologie
Im Gegensatz zu allen andern heimischen Dickblattgewächsen in Feuchtgebieten, hier in Quellstellen mit offenen Bodenstellen.

Gefährdung
D 1; HE 2! (NW 0, NO 2, SW 0, SO 0).Sedum villosum

Besondere Verantwortung Hessens für das Vorkommen in Deutschland. Außerhalb von Hessen nur noch auf Gemeindeweiden im Schwarzwald und Alpenvorland.

Gefährdungsursachen
Aufgabe der Beweidung und Beseitigung von Quellstellen. Durch die Auflösung der Gemeindeweiden im 19. Jahrhundert verlor die Art die meisten ihrer Vorkommen.

Verbreitung
Im 18. Jahrhundert wahrscheinlich zerstreut in ganz Hessen, aber Vorkommen meist nur in der Nähe von Städten dokumentiert. Im 19. Jahrhundert hauptsächlich in den Hochlagen von Vogelsberg und Rhön. Überlebensfähige Vorkommen auf Gemeindeweiden des Ulstertales in der Rhön. Kleine Vorkommen an Wegrändern im Vogelsberg.
Ursprünglich in allen Höhenlagen, Höhenbereich von 105 m (Schifflache 5919/22) bis 880 m (Wasserkuppe 5525/21).
Erste Erwähnung 1717 für den Taunus bei Falkenstein durch Senckenberg nach Spilger (1941).

Vorkommen nach 1980 in Kreisen (zu Quellen siehe Barth & al. 1997)
Vogelsberg: 5221/32 östlich Alsfeld (2009 T. Gregor), 5321/31 zwischen Storndorf und Allmenrod (2004 T. Gregor); Gießen: 5420/14 nördlich Freienseen; Fulda: 5426/33 nordöstlich und östlich Melperts; 5525/21 nördlich Obernhausen; 5525/22 südwestlich Wüstensachsen; 5525/24 nordöstlich Sandberg; 5526/11 und 5526/13 südöstlich Wüstensachsen.

Vorkommen in Naturräumen
Nordwest: 300, 301, 302, 304, 312, 321, 322, 323, 332; Nordost: 340, 342, 343, 345, 346, 347, 348, 349, 350, 351, 352, 353, 354, 355, 356, 357; Südwest: 226, 232, 233; Südost: 145.Sedum villosum

Literatur
Barth U., A. Frisch, T. Gregor & E. Schäfer 1997: Zum Vorkommen der Drüsigen Fetthenne (Sedum villosum L.) in Hessen und der bayerischen Rhön. – Ber. Bayer. Botan. Ges. 66/67, 55–68, München.

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