Scleranthus verticillatus

Caryophyllaceae
(Nelkengewächse)

Scleranthus verticillatus Tausch 1829 [Flora, Ergänzungsblätter, 12(1), 50]Scleranthus verticillatus

Hügel-Knäuelkraut

Merkmale
Einjähriges Kraut, sehr niedrig (3–10 cm hoch), kahl, gelbgrün, vielästig; Blätter ganzrandig, pfriemlich (4–6 mm lang), länger als Stängelglieder, gegenständig, am Grunde verwachsen; 5-zählige Blüten (grün, ohne Kronblätter!) in ungestielten achselständigen Knäueln, bis 3 mm lang; Kelchblätter bis zur Hälfte verwachsen, spitz, ungleich lang, zusammenneigend; blüht (April) Mai; Frucht eine 1,5–2,5 mm lange Schließfrucht.
[ähnlich S. annuus, aber Kelchzipfel spreizend, Frucht 3,5–5 mm lang; S. polycarpos, aber Kelchzipfel gleich lang, Frucht 2,8–3,6 mm lang]

Areal
Südeuropa (von Spanien über Italien und den Balkan bis zur Krim), in D (nördlicher Arealrand) bislang nur aus Mittelhessen und dem Trockengebiet in Thüringen/Sachsen-Anhalt bekannt.

Ökologie
Auf unbeschatteten, flachgründigen, kalkfreien aber basenreichen, grusigen Böden aus Tonschiefern oder Basalt (meist Ranker) in vorwiegend südexponierten lückigen Magerrasen oder Kleinschmielenrasen.

Gefährdung
D 2; HE 2! (NW 2, NO 1, SW 2, SO –).Scleranthus verticillatus

Besondere Verantwortung Hessens für Erhalt in D.

Gefährdungsursachen
Neben irreversibler Wuchsort-Zerstörung (Bebauung) vor allem Fehlen von kleinräumigen Bodenverwundungen sowie Sukzession (Ausbreitung mehrjähriger Gräser und Stauden, Gehölzaufkommen).

Verbreitung
Erst seit Anfang der 1970er Jahre aus Hessen bekannt (Fundangabe von Peter [1901] aus Nordhessen bislang unbestätigt). Nur (s) zwischen Limburger Becken und nördlicher Wetterau.
Flachland und Hügelland, Höhenbereich von 140 m (Unter-Widdersheim 5519/41) bis 265 m (Schiffenberg 5418/14).
Erste Erwähnung bei Ludwig (1982, bei Niederbrechen).

Vorkommen in Kreisen
Lahn-Dill: 5416/31 östlich Tiefenbach (1999 D. Bönsel);  Gießen: 5418/14 nördlich Hausen (1999 D. Bönsel), 5418/23 nordöstlich Hausen (1977 W. Ludwig), 5418/32 südöstlich Steinberg (1999 D. Bönsel), 5418/34 südlich Steinberg (1991 D. Korneck); Wetterau: 5519/34 südwestlich Unter-Widdersheim (2008 W. Wagner), 5519/41 östlich Unter-Widdersheim (1991 D. Korneck), 5519/43 südlich Ober-Widdersheim (1994 H. Kalheber), 5618/11 nordwestlich Ober-Mörlen (1999 D. Bönsel), 5618/12 nördlich Nieder-Mörlen (1987 W. Ludwig), 5618/21 westlich und nördlich Wisselsheim (1999 K. P. Buttler); Limburg-Weilburg: 5614/24 nordwestlich Nieder-Brechen (1997 H. Kalheber, M!), 5615/13 südöstlich Niederbrechen 1999 D. Bönsel), 5615/13–31 südöstlich Oberbechen (1997 O. Angerer, M!).

Vorkommen in Naturräumen
Nordwest: 302, 311; Nordost: 348, 349, 350; Südwest: 234.Scleranthus verticillatus

Literatur
Ludwig W. 1982: Scleranthus verticillatus in Hessen – „neu“ für die Bundesrepublik Deutschland. – Hess. Florist. Briefe 31, 22–24, Darmstadt. * Bönsel D., T. Gregor & K. P. Buttler 2002: Das Hügel-Knäuelkraut (Scleranthus verticillatus) in Hessen. – Bot. Natursch. Hessen 14, 143–153, Frankfurt am Main.Scleranthus verticillatus

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