Rosaceae
(Rosengewächse)

Rubus hassicus H. E. Weber 1997 [Ber. Bayer. Bot. Ges., 66/67: 28]
Hessische Brombeere

Merkmale
Staude mit oberirdisch zweijährigen Trieben, die im 2. Jahr blühen. Schössling stumpfkantig, dicht mit büscheligen Haaren besetzt, mit ca. 5 mm langen, geneigten, Stacheln mit breiter Basis; Blätter 5-teilig, oberseits schwach behaart, unterseits filzig; Endblättchen mit Stiel, der 30–40 % der Spreitenlänge umfasst, schwach herzförmige Basis, 15–20 mm lange Spitze, Serratur mit allmählich zugespitzen Zähnen, ausgeprägt periodisch, 3–4 mm tief; Blütenstand zylindrisch, Achse büschelhaarig filzig mit im Filz versteckten Stieldrüsen, Blütenstiele ca. 1 cm lang, büschelhaarig filzig mit 1–2 mm langen Stacheln; Kelchzipfel graufilzig, zurückgeschlagen; Kronenblätter 5, weiß, länger als Griffel; Antheren kahl; Fruchtknoten kahl oder schwach behaart. Blütezeit Juli.
[ähnlich R. albiflorus, aber Blätter unterseits weichhaarig, Serratur weniger eng.]

Areal
Von der Untermainebene bei Frankfurt durch das Dreieichgebiet und den Kranichsteiner Wald bis zum Spessart, auch in der östlichen Wetterau bei Büdingen. Mit Ausnahme eines Fundes bei Obersinn liegen alle Vorkommen in Hessen.

Ökologie
Gebüsche und südexponierte Waldränder.

Gefährdung
Nicht bewertet.
Hessen hat für das Vorkommen der Art in Deutschland fast die alleinige Verantwortung.

Gefährdungsursachen
Keine bekannt.

Verbreitung
Bisher sind etwa 40 Funde aus dem Main-Kinzig-Kreis, den Landkreisen Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau und Offenbach sowie aus der Stadt Frankfurt bekannt. Die Funde liegen im Tiefland in Höhenlagen von 210 m (Frankfurter Unterwald 5917/14) bis ca. 300 m (Eidengesäß 5821/14).
Erste Erwähnung durch Weber (1997).

Vorkommen in Naturräumen
Südwest: 230, 232, 233; Südost: 143, 145, 241.

Literatur
Weber H. E. 1997: Neue oder wenig bekannte Brombeerarten (Rosaceae, Rubus L.) in Bayern und darüber hinausgehenden Verbreitungsgebieten. – Ber. Bayer. Botan. Ges. Erforsch. Heim. Fl. 66/67, 27–45, München „1996“.

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