Moenchia erecta

Caryophyllaceae
(Nelkengewächse)

Moenchia erecta G. Gärtner, B. Meyer & J. Scherbius 1799 [Oekon. Fl. Wetterau 219]Moenchia erecta
Aufrechte Weißmiere

Merkmale
Einjähriges Kraut, sehr niedrig (3–12 cm hoch), kahl, blaugrün, steif aufrecht, ein- oder zweistängelig; Blätter ganzrandig, lanzettlich (1–2 × 4–8 mm), kürzer als Stängelglieder, gegenständig, verwachsen; 4-zählige Blüten (weiß) einzeln, auffällig lang gestielt, bis 1 cm im Durchmesser, aufrecht; Kelchblätter breit hautrandig, Kronblätter kürzer, frei, ungeteilt; blüht (April) Mai (Juni); Frucht eine 8-zähnige aufrechte Kapsel, kürzer als Kelch.

Areal
Westeuropa (Portugal, Spanien, Frankreich, Südengland), in D (nördlicher Arealrand) östlich bis Brandenburg; selten im westlichen Italien und südöstlichen Balkan (Bulgarien).

Ökologie
In lückigen, niedrigen, südexponierten Halbtrockenrasen (Enzian-Schillergrasrasen), in lückigen Säumen und in kurzlebigen Kleinschmielenrasen auf trockenen, stickstoffarmen, stets kalkfreien Böden (meist Ranker).

Gefährdung
D 2; HE 2! (NW 2, NO 2, SW 1, SO 0).Moenchia erecta

! Besondere Verantwortung Hessens für Erhalt in D.

Gefährdungsursachen
In erster Linie Brachfallen der Weideflächen, verbunden mit Verfilzung der Vegetation und Verlust der Offenböden durch ausbleibenden Viehtritt. Seltener auch zu frühe Mahd oder Einwehung von Dünger sowie Verschattung durch Gehölzsukzession.

Verbreitung
Früher wie heute (z) im westlichen Mittel- und Nordhessen (Westerwald, Nordtaunus, nördlicher Vogelsbergrand, Schwalm, Waldeck), vereinzelt von Wiesbaden über Darmstadt, Schlüchtern, Fulda, Eschwege bis Kassel. Heute nur noch im mittel- und nordhessischen Kerngebiet.
Flachland bis unteres Mittelgebirge, Höhenbereich von 98 m (Frankfurt 5818/34) bis 550 m (Langenaubach 5214/44).
Erste Erwähnung bei Dillenius (1718, Kiesboden bei Heuchelheim).

Vorkommen in Kreisen seit 1980
Waldeck-Frankenberg (6); Schwalm-Eder (2); Marburg-Biedenkopf (5); Lahn-Dill (14); Gießen (9); Vogelsberg (7); Wetterau (4), einziges Vorkommen im Naturraum SW: 5618/11 nordwestlich Ober-Mörlen (1999 D. Bönsel).

 Vorkommen in Naturräumen
Nordwest: 300, 301, 302, 312, 320, 321, 322, 323, 332, 344; Nordost: 340, 341, 342, 343, 345, 346, 348, 349, 350, 352, 353, 355, 356, 357, 358; Südwest: 225, 230, 231, 232, 234, 235; Südost:141.Moenchia erecta

Literatur
Bönsel D., T. Gregor & K. P. Buttler 2002: Die Aufrechte Weißmiere (Moenchia erecta) in Hessen. – Bot. Natursch. Hessen 14, 119–142, Frankfurt am Main.Moenchia erecta

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