Nigella arvensis

Ranunculaceae
(Hahnenfußgewächse)

Nigella arvensis L. 1753 [Sp. Pl. 534]Nigella arvensis

Acker-Schwarzkümmel

Merkmale
Sommer-einjährig, niedrig (10 bis 40 cm hoch), kahl, aufrecht, verzweigt; Blätter feinzerteilt; 5-zählige Blüten (blaßblau bis weißlich, grün geadert) einzeln endständig, etwa 3 cm im Durchmesser, tellerförmig ausgebreitet; Blütenblätter rundlich, deutlich gestielt; blüht (Juni) Juli–August (September); Frucht bis 5-teilig, aus aufrechten, sich bräunlich-schwarz verfärbenden bis zur Mitte verwachsenen Bälgen mit lang ausgezogener Spitze.
[ähnlich die Zierpflanze N. damascena, aber Blüte mit Kranz feinzerteilter Hochblätter und Frucht ganz verwachsen, durch Außenkammern blasig vergrößert]

Areal
Zentral-Mittelmeer (Italien, Adria, Maghreb), Mitteleuropa (Frankreich bis Ukraine); Archäophyt, in Hessen durch Pollen schon zur Römerzeit nachgewiesen.

Ökologie
Auf trockenen, durchlässigen, stickstoffarmen, stets kalkreichen Böden (Zechstein, Muschelkalk, Löß); ursprünglich (Getreide-)Ackerunkraut, Kennart der Haftdolden-Gesellschaft; heute nur noch in Sand-, Steppen- und Halbtrockenrasen.

Gefährdung
D 2; HE 1 (NW 0, NO 0, SW 1, SO 0).Nigella arvensis

Gefährdungsursachen
Ehemals Saatgutreinigung und frühe Ernte, heute Tritteinwirkung oder Vergrasung und Verfilzung (Samen benötigen offenen, vegetationsfreien Boden) sowie Überwachsen durch Gehölze.

Verbreitung
Früher wohl in Hessen (v) als Ackerunkraut auf geeigneten (flachgründigen, kalkhaltigen) Böden, heute nur noch (s) auf kalkhaltigem Flugsand im Darmstädter Raum (überwiegend in Naturschutzgebieten). Wiederfunde möglich wegen langlebiger Samenbank.
Flachland bis unteres Mittelgebirge, Höhenbereich von 85 m (Bauschheim 6016/11) bis 350 m (Hof Thalhausen 5125/33).
Erste Erwähnung bei Dillenius (1718, Äcker bei Gießen).

Vorkommen in Kreisen seit 1980
Waldeck-Frankenberg: 4820/21 nordöstlich Mehlen (Kirchner 1989); Main-Kinzig: 5821/11 bei Hailer (Seibig 1983); Stadt Wiesbaden: 5915/42 nördlich Kostheim (1992 H. Streitz);  Stadt Darmstadt: 6117/32 südlich Griesheim (2007!!), 6117/44 südwestlich und südöstlich Darmstadt-Eberstadt (2007!!); Darmstadt-Dieburg: 6217/23 nordöstlich Hähnlein (2007!!), 6217/24 westlich Seeheim (2007!!), 6217/41 westlich und nordwestlich Alsbach (2007!!).
2007!! in 6117/32, 6217/23, 6217/24, 6217/41 = (2007, S. Hodvina)
2007!! in 6117/44 = (2007, R. Cezanne & S. Hodvina)

Vorkommen in Naturräumen
Nordwest: 300, 302, 311; Nordost: 341, 342, 343, 346, 348, 349, 350, 352, 353, 355, 357 358, 371, 483; Süd-west: 225, 226, 230, 231, 232, 233, 234, 235, 236; Süd-ost: 141.Nigella arvensis

Literatur
Hodvina S. & R. Cezanne 2007: Der Acker-Schwarzkümmel (Nigella arvensis) in Hessen. – Bot. Natursch. Hessen 20, 61–88, Frankfurt am Main.Nigella arvensis

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