Chimaphila umbellata

Pyrolaceae
(Wintergrüngewächse)

Chimaphila umbellata (L.) W. P. C. Barton 1817 [Veg. Mater. Med. U. S. 1(1), 17]Chimaphila umbellata

Pyrola umbellata L. 1753 [Sp. Pl. 396]Chimaphila umbellata

Winterlieb

Merkmale
Immergrüner Halbstrauch, niedrig (bis 20 cm hoch), kahl, Triebe aufrecht, einzeln oder verzweigt aus flach kriechendem Wurzelstock; Blätter in Etagen scheinquirlig gehäuft, dunkelgrün-glänzend, spatelig (bis 1 × 5 cm), in der vorderen Hälfte scharf gesägt; 1–6 nickende, bis 2 cm lang gestielte Blüten (5 Kronblätter, weiß bis rosa) in Scheindolde auf bis zu 10 cm langem, blattlosem Schaft, etwa 1–1,2 cm im Durchmesser, flach ausgebreitet; Staubbeutel 10 (rosa bis dunkelrot); blüht Juni–Juli; Frucht eine 5-furchige aufrechte Kapsel.

Areal
Nordhalbkugel vom westlichen Nordamerika über Europa bis Japan. Verbreitungszentren im östlichen Nordamerika und kontinentales Europa nördlich der Alpen und Karpaten vom Elsaß bis Finnland und zum Ural.chimaphila umbellata

Auf mäßig beschatteten, trockenen, durchlässigen, nährstoff- und stickstoffarmen, feinerdearmen, sauren Sandböden (Podsolen); Verbreitungsschwerpunkt im Weißmoos-Kiefernwald. Das Dolden-Winterlieb ist zur Nährstoffversorgung auf einen Pilzpartner angewiesen; Fortpflanzung fast ausschließlich durch Ausläufer; fast nie durch Sämlinge.

Gefährdung
D 2; HE 1 (NW –, NO u, SW 1, SO u).Chimaphila umbellata

Nach Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt.

Gefährdungsursachen
Früher Streurechen und Kahlschlag, heute Laubholzunterbau (starke Beschattung), Mykorrhiza-Schädigung durch Eutrophierung, Wildschweinwühlen, Ablagerung von Schlagabraum, Ausbreitung von Landreitgras.
Verbreitung
Früher in Südhessen (z) in Kiefernwäldern von der Landesgrenze bei Viernheim im Süden entlang der Bergstraße bis zur östlichen Untermainebene; im 19. Jahrhundert gelegentlich auch am Odenwaldrand, im Vogelsberg und der Rhön; heute nur noch (s) in der südöstlichen Untermainebene.
Wahrscheinlich Neophyt (infolge des Kiefernanbaus). Ob früher auch in den natürlichen Kiefernwäldern der Oberrheinebene, ist heute nicht mehr zu klären.
Flachland bis unteres Mittelgebirge, Höhenbereich von 95 m (Lorsch 6317/32) bis 520 m (Elters 4525/12).
Erste Erwähnung bei Dillenius (1719, zwischen Darmstadt und Bensheim).

Vorkommen in Kreisen seit 1980
Offenbach: 5919/43 südöstlich Dudenhofen (2008!!), 5919/44 südlich Zellhausen (2008!!), 5920/33 südöstlich Zellhausen (2008!!), 6019/12 südöstlich Niederroden (2008!!), 6019/22 südwestlich Zellhausen (2008!!); Darmstadt-Dieburg: 6020/13 östlich Babenhausen (2008!!), 6217/22 südöstlich Pfungstadt (Böger 1982).
(2008!!) = (2008, S. Hodvina)

Vorkommen in Naturräumen
Nordost: 350, 352, 353; Südwest: 225, 230, 232, 233; Südost: 145, 226.Chimaphila umbellata

Literatur
Dillenius J. J. 1719: Catalogus Plantarum sponte circa Gissam nascentium. cum Appendici, qua Plantæ post editum Catalogum, circa & extra Gissam observatæ recensentur, Specierum novarum vel dubiarum Descriptiones traduntur, & Genera Plantarum nova figuris æneis illustrata, describuntur: Pro Supplendis Institionibus rei Herbariæ Josephi Pitton Tourneforth, 2. Aufl. – Joh. Maximilanum á Sande, Francofurti ad Moenam. 1–256, Appendix 1–12, 1–176, 1–20, Tab. I–XVI. * Hodvina S., R. Cezanne, R. Schwab & W. Huth 2008: Das Dolden-Winterlieb (Chimaphila umbellata) in Hessen. – Bot. Natursch. Hessen 22, 107–141, Frankfurt am Main.Chimaphila umbellata

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