Festuca duvalii

Poaceae
(Süßgräser)

Festuca duvalii (St.-Yves) Stohr 1955 [Wiss. Z. Martin-Luther-Univ. Halle-Wittenberg, Math.-Naturwiss. Reihe 4: 732]
Festuca ovina subsp. sulcata var. duvalii St.-Yves 1924 [Bull. Soc. Bot. France 71: 38]Festuca duvalii

Duvals Schaf-Schwingel

Merkmale
Mehrjähriges, bis 30 cm hohes Gras der Schafschwingel-Gruppe, die sich durch borstliche Blätter, kurze Blatthäutchen und Blattscheiden mit oben seitlichen Öhrchen auszeichnet. Innerhalb der Schafschwingel-Gruppe durch die Kombination von 0,6–1 mm breiten, stark bereiften (bläulichen), an der Spitze rauen Blättern mit drei Bastbündeln und 7(–9) Nerven gekennzeichnet. Blütezeit April–Mai.
[Die Arten der Schafschwingel-Gruppe sind untereinander sehr ähnlich und selbst in Mitteleuropa taxonomisch teilweise noch unklar. Bestimmungen von Festuca duvalii sollten stets von Spezialisten überprüft werden.]

Areal
Mitteleuropäischer Endemit mit einem Areal, das vornehmlich die Oberrheinebene und ihre Randbereiche umfasst, östlich davon auch im Schweinfurter Trockengebiet. Nach Conert (1994/1996) auch in Belgien.

Ökologie
In Trockenrasen auf kalkhaltigen Sanden, aber auch, vor allem außerhalb Hessens, auf flachgründigen Felsböden.

Gefährdung
D 3; HE 3 (NW –, NO –, SW 3!, SO –).Festuca duvalii

Für das Vorkommen in Deutschland trägt Hessen besondere Verantwortung.

Gefährdungsursachen
Überbauung und Aufforstung von Sanddünen, Aufgabe der Nutzung von Magerrasen.

Verbreitung
Heute auf kalkreiche Sande der nördlichen Oberrheinebene um Darmstadt beschränkt. Ein ehemaliges Vorkommen am Falkenberg bei Hochheim in der Untermainebene ist erloschen.
Tieflagen-Art, Höhenbereich von 100 m (Griesheimer Düne 6117/32) bis 130 m (östlich Arheilgen 6018/31).
Erste Erwähnung bei Knapp (1953, Südhessen).

Vorkommen in Kreisen
Main-Taunus-Kreis: 5916/34 Falkenberg westlich Flörsheim (1979 erloschen); Darmstadt-Dieburg: 6017/41 Rotböhl östlich Gräfenhausen, 6117/12 am Hof Waldeck südlich Weiterstadt, 6117/12 Weigandsbusch nordöstlich Griesheim, 6117/12 Riedbahn nordöstlich Griesheim, 6117/23 Düne östlich Griesheim (zuletzt 1957), 6117/43 Pfungstädter Düne nordöstlich Pfungstadt, 6117/43 und 44, Galgenberg nordöstlich Pfungstadt, 6217/21 Bahnbereich südöstlich Pfungstadt, 6217/23 ehemaliger Verkehrsübungsplatz nördlich Bickenbach (Krolupper & Schwabe 1998, überbaut), 6217/22 und 24 Seeheimer Düne westlich Seeheim (Krolupper & Schwabe 1998, erloschen); Darmstadt: 6018/31 Stahlberg östlich Darmstadt, 6117/23 August-Euler-Flugplatz südöstlich Griesheim, 6117/32 Griesheimer Düne südlich Griesheim, 6117/23 Militärgelände zwischen A5 und A67 (erloschen?), 6117/41 Militärgelände zwischen Eberstädter Weg und A67 (erloschen?), 6117/44, Escholldüne südwestlich Eberstadt; Bergstraße: 6417/34 Viernheimer Düne.

Vorkommen in Naturräumen
Südwest: 225, 232.Festuca duvalii

Literatur
Buttler, K. P., S. Hodvina, A. Müller & I. Wille 1999: Artenhilfsprogramm für Duvals Schafschwingel (Festuca duvalii) und Lanzettblättrige Glockenblume (Campanula baumgartenii). Bericht über die Untersuchungsergebnisse. – Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag der BVNH, Frankfurt am Main & Darmstadt. 246 Seiten. * Conert H. J. 1994/1996: 26. Festuca. – In: Gustav Hegi, Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Band I. Teil 3. Spermatophyta: Angiospermae: Monocotyledones 1(2). Poaceae. (Echte Gräser oder Süßgräser), 3., vollständig neubearbeitete Aufl., 530–633. – Paul Parey, Berlin & Hamburg. * Knapp R. 1953: Zur Kenntnis der Formen der Sammelart Festuca ovina L. s. lat. in Hessen. – Hess. Florist. Briefe 2(15), [1-2], Offenbach/Main-Bürgel. * Korneck D. 1974: Xerothermvegetation in Rheinland-Pfalz und Nachbargebieten. – Schriftenr. Vegetationsk. 7, 1–196, 158 Tabellen, Bonn-Bad Godesberg. * Krolupper N. & A. Schwabe 1998: Ökologische Untersuchungen im Darmstadt-Dieburger Sandgebiet (Südhessen): Allgemeines und Ergebnisse zum Diasporen-Reservoir und -Niederschlag. – Bot. Natursch. Hessen 10, 9–39, Frankfurt am Main. * Patzke E. 1969: Anleitung zur Bestimmung der beiden hessischen Blauschwingel Festuca pallens Host und Festuca stricta Host ssp. duvalii (St.-Yves) Patzke. – Hess. Florist. Briefe 18(207), 15–18, Darmstadt. * Stohr G. & D. Korneck 1956: Die Sandrasse der Festuca glauca Lam. bei Mainz und Darmstadt. – Hess. Florist. Briefe 5(56), 2–3, Offenbach/M.-Bürgel.

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