Bassia laniflora

Chenopodiaceae
(Gänsefußgewächse)

Bassia laniflora (S. G. Gmel.) A. J. Scott  1978 [Feddes Repert. 89 (2–3), 108]
Salsola laniflora S. G. Gmel. 1770 [Reise Rußland 1, 160, t. 37]
Sand-Radmelde

Merkmale
Sommerannuell, niedrig–mittelhoch (10 bis 40 (–80) cm hoch), flaumig behaart, aufsteigend, einfach oder am Grunde sparrig verzweigt, oft rötlich; Blätter wechselständig, linealisch, bis 2,5 cm lang; Blüten unscheinbar einzeln oder zu zweit in Blattachseln, etwa 5 mm im Durchmesser, dicht behaart, am Grunde von langen gelblichen oder weißlichen Haaren umgeben, zur Fruchtzeit mit 5 abstehenden rötlichen Anhängseln; blüht (Juni) Juli–September (Oktober).

Areal
Kontinental, in Eurasien von den Steppen der Ukraine bis in die Mongolei; in Mitteleuropa ein größeres Teilareal im pannonischen Raum, sonst nur Vorposten (Rhônetal in Südfrankreich, italienische Adriaküste), in D nur im nördlichen Oberrheingebiet von Sandhausen (Baden) bis Ingelheim (Rheinhessen).

Ökologie
Auf unbeschatteten, trockenen, durchlässigen, nährstoff- und stickstoffarmen, feinerdearmen, stets kalkreichen Böden (Flugsand); in Sand- und (lückigen) Steppenrasen.

Gefährdung
D 1; HE 3! (NW –, NO –, SW 3, SO 0).Bassia laniflora

! Besondere Verantwortung Hessens für Erhalt in D.

Gefährdungsursachen
Früher irreversible Standortzerstörung durch Bebauung oder Sandabbau, heute Tritteinwirkung (ständig vegetationsfrei) sowie Vergrasung und Verfilzung der Wuchsorte infolge von Sukzession.

Verbreitung
Früher in Südhessen (s) auf flachgründigen kalkhaltigen Böden (Flugsanddünen) von Lorsch im Süden bis zur Mainlinie im Norden, heute nur noch (s) im Zentrum des Flugsandgebietes im Darmstädter Raum (überwiegend in Naturschutzgebieten); einige Neu- und Wiederfunde in den letzten Jahren.
Flachland und Hügelland, Höhenbereich von 85 m (Groß-Gerau 6016/44) bis 200 m (Malchen 6217/22).
Erste Erwähnung bei Pollich (1776, Bergstraße zwischen Bensheim, Zwingenberg und Darmstadt).

Vorkommen in Kreisen seit 1980
Darmstadt-Dieburg: 6017/44 östlich Gräfenhausen (2007!!); 6217/14 nordwestlich Bickenbach (2007!!); 6217/23–41 nordwestlich Hähnlein (2007!!); 6217/24 westlich Seeheim (2007!!);  Stadt Darmstadt: 6117/32 südlich Griesheim (2007!!), 6117/44 südwestlich und südöstlich Darmstadt-Eberstadt (2007!!).
(2007!!) bei 6017/44, 6117/14, 6117/44 = (2007, R. Cezanne & S. Hodvina)
(2007!!) bei 6117/32, 6217/14, 6217/23, 6217/24, 6217/41 = (2007, S. Hodvina)

Vorkommen in Naturräumen
Südwest: 225, 226, 232, 235; Südost: 226.Bassia laniflora

Literatur
Hodvina S. & R. Cezanne 2008: Die Sand-Radmelde (Bassia laniflora) in Hessen. – Bot. Natursch. Hessen 21, 89–114, Frankfurt am Main. Bassia laniflora * Pollich J. A. 1776: Historia plantarum in palatinatu electorali sponte nascentium incepta, secundum systema sexuale 1. – Christ. Frid. Schwan, Mannhemii. XXXII + 454 Seiten, 2 Tafeln.                     

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