Alyssum montanum subsp. gmelinii

Brassicaceae
(Kreuzblütler)

Alyssum montanum subsp. gmelinii (Jordan & Fourreau) Thellung 1919 [Hegi, Ill. Fl. Mitt.-Eur. 4, 451]
Alyssum gmelinii Jordan & Fourreau 1868 (Brev. Pl. Nov. 2, 8)alyssum gmelinii
Dünen-Steinkraut

Merkmale
Ausdauernd, am Grunde verholzend, niedrig (10–25 cm hoch), überall sternhaarig, aufrecht oder aufsteigend, verzweigt; kaum nichtblühende Blattrosetten; Blätter eiförmig bis lanzettlich, ganzrandig; 4-zählige Blüten (hinfällig) in dichter Traube, auf 4–6 mm langen Blütenstielen; Kelchblätter bis 3 mm lang, Kronblätter frei, bis 4 mm lang, hellgelb, deutlich ausgerandet; blüht (Mai) Juni–Juli; Frucht ein breit-elliptisches Schötchen (3–4 mm).
[ähnlich A. montanum subsp. montanum, aber viele nichtblühende Rosetten, niederliegend bis aufsteigend, Kronblätter goldgelb, bis 6 mm, Frucht kreisrund; auf Felsen; A. alyssoides, aber einjährig, Krone blaßgelb, später weiß, wie Kelch bleibend]

Areal
Kontinentale Art, vom Ural nach Westen bis Polen, Ungarn und Bulgarien. Davon deutlich abgesetzte westlichste Teilareale in D am Main in Unterfranken und in der Oberrheinebene von Baden bis Rheinhessen, hauptsächlich in Südhessen.

Ökologie
Auf unbeschatteten, wärmebegünstigten, trockenen, durchlässigen, stickstoffarmen, kalkreichen Böden (Syrosem und Pararendzina aus Flugsand oder tertiären Kalken); nur in lückigen Sandtrockenrasen.

Gefährdung
D 2; HE 1 (NW –, NO –, SW 1, SO –).Alyssum gmelinii

Gefährdungsursachen
Früher irreversible Wuchsortzerstörung (Bebauung, Abgrabung), heute Fehlen kleinflächiger Bodenverwundungen, Verlust von vegetationsfreien Lücken mit gleichzeitiger Bildung einer Streuschicht (Verfilzung) und Gehölzsukzession. Förderung durch Schaffung von Bodenverwundungen, am geeignetsten durch Beweidung.

Verbreitung
Früher in Südhessen (z) auf basenreichen Sanden von der Landesgrenze bei Viernheim entlang der Bergstraße bis in den Rheingau sowie um Hanau. Heute (s) im Kernbereich der Flugsanddünen westlich und südlich Darmstadt.
Flachland, Höhenbereich von 82 m (Hattenheim 5914/34) bis 162 m (Eberstadt 6117/44).
Erste Erwähnung bei Seckenberg (um 1750, bei Rüsselsheim und Bauschheim) nach Spilger (1941.)

Vorkommen in Kreisen seit 1980
Groß-Gerau: 6016/14 südöstlich Bauschheim (1987 H.-J. Sander); Stadt Darmstadt: 6117/23 südwestlich Darmstadt (1992 K.-D. Jung), 6117/32 südwestlich Griesheim (2006!!), 6117/43 südwestlich Eberstadt (1992 K.-D. Jung), 6117/44 südwestlich und südöstlich Darmstadt (2006!!); Darmstadt-Dieburg: 6017/41 südöstlich Gräfenhausen (1980 U. Laue), 6117/32 nordöstlich Pfungstadt (1998 U. Christiansen), 6117/43 östlich Pfungstadt (1999 H. Kleine-Weischede), 6217/14 nordwestlich Bickenbach (2006!!), 6217/21 südöstlich Pfungstadt (2006!!), 6217/23 nordwestlich Bickenbach (F. O. Brauner) und nordöstlich Hähnlein (2006!!), 6217/22–24 westlich Seeheim (2006!!), 6217/41 nordöstlich Hähnlein (2002 M. Eichler); Bergstraße: 6417/34 südlich Viernheim (1994 C. Vogt).
(2006!!) = (2006, R. Cezanne & S. Hodvina)

Vorkommen in Naturräumen
Südwest: 225, 226, 232, 235, 236, 237.  Allysum gmelinii

Literatur
 * Hodvina S. & R. Cezanne 2007: Das Dünen-Steinkraut (Alyssum montanum subsp. gmelinii) in Hessen. – Bot. Natursch. Hessen 20, 25–51, Frankfurt am Main. Alyssum gmelinii * Spilger L. 1941: Senckenberg als Botaniker und die Flora von Frankfurt zu Senckenberg’s Zeiten. – Abhandl. Senckenberg. Naturforschenden Ges. 458, 1–175, Frankfurt a.M.                        

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