Iris spuria

   

Iridaceae
(Schwertliliengewächse)

Iris spuria L. 1753 [Sp. Pl. 39]Iris spuria

Wiesen-Schwertlilie

Merkmale
Ausdauernd, mittelhoch (bis 60 cm hoch), kahl, aufrecht, oberwärts wenig verzweigt; Stängel rund, markig, entfernt beblättert, Blätter starr, blaugrün, 5–15 mm breit; äußere Blütenblätter zurückgeschlagen, bis 5,5 cm lang, blauviolett, am Grunde gelb; blüht Ende Mai–Juni; Kapselfrucht länglich, aufrecht, 3-spaltig, geschnäbelt.
[ähnlich I. sibirica, aber Stengel hohl, Blätter 2–8 mm breit, äußere Blütenblätter blau, dunkler geadert, an der Basis braungelb, Fruchtkapsel ungeschnäbelt]

Areal

Eurasische subkontinentale Art mit zersplittertem Areal von Nordafrika (Marokko, Algerien) über Spanien, Frankreich, Slowakei, Ungarn bis Sibirien. Unterart spuria nur in Mitteleuropa (D bis Ungarn). In D nur im nördlichen Oberrheingebiet in Hessen und Rheinhessen.Iris spuria 

Ökologie

 Auf unbeschatteten, wechselfeuchten bis mäßig trockenen, kalkhaltigen bis kalkreichen Lehmböden (Gley, Auenboden) in ungedüngten Wiesen (sowohl in Brenndolden-Wiesen in Senken als auch in Trespen-Glatthaferwiesen am Rheindeich).

Gefährdung

D 2; HE 3! (NW –, NO –, SW 3, SO –).Iris spuria

! Besondere Verantwortung Hessens für Erhalt in D.

Gefährdungsursachen

Ehemals Grundwasserabsenkung, Nutzungsintensivierung und -wandel (Umbruch oder Brachfallen). Heute Wuchsort-Zerstörung durch Deichausbau oder Beseitigung von Sonderstandorten. Wegen schwerer Samen kaum Fernausbreitung möglich.

Verbreitung
Im Hessen nur im nördlichen Ried zwischen Kühkopf und Mainspitze, schon immer selten. Vorkommen überwiegend nicht in Naturschutzgebieten, aber größter Bestand im NSG Riedloch von Trebur. In jüngster Zeit Ausbreitung durch Mahdgutübertragung in Renaturierungsprojekt für Stromtalwiesen.
Flachland, Höhenbereich von 84 m (Ginsheim 6015/22) bis 89 m (Leeheim 6116/32).
Erste Erwähnung bei Becker (1827, bei Bauschheim, Ginsheim).

Vorkommen in Kreisen
Groß-Gerau: 6015/22 nordwestlich Ginsheim (Reichenau 1900), 6016/13 südlich Ginsheim (Grossmann 1969), 6016/31 nordwestlich Astheim (2006!!), 6016/32 südlich Astheim (1936 H. Klein, DANV!), 6016/33 südwestlich Trebur (2006!!), 6016/34 südwestlich Trebur (2006!!), 6016/43 zwischen Trebur und Wallerstädten (1968 W. Ludwig), 6016/44 bei Groß-Gerau (Reichenau 1900), 6116/11 westlich Geinsheim (2006!!), 6116/13 südwestlich Geinsheim (2006!!), 6116/14 südwestlich Geinsheim (2006!!), 6116/32 westlich Leeheim (2006!!), 6116/41 südwestlich Leeheim (2006!!).
(2006!!) in 6016/31, 6016/33, 6116/13 = (2006, R. Cezanne & S. Hodvina)
(2006!!) in 6016/34, 6116/11 = (2006 S. Hodvina)
(2006!!) in 6116/14, 6116/32, 6116/41 = (2006 T. Donath & M. Harnisch).

Vorkommen in Naturräumen
Südwest: 222, 225, 232.Iris spuria

Literatur
Becker J. 1827: Flora der Gegend um Frankfurt am Main. Erste Abtheilung. Phanerogamie. – Ludwig Reinherz, Frankfurt a. M. „1828“. [III], 557 + [1] Seiten, 1 Tabelle. * Hodvina S., R. Cezanne, M. Harnisch & T. W. Donath  2007: Die Wiesen-Schwertlilie (Iris spuria) in Hessen. – Bot. Natursch. Hessen 19, 69–97, Frankfurt am Main.Iris spuria

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