Androsace elongata

Primulaceae
(Primelgewächse)

Androsace elongata L. 1763 [Sp. Pl. ed. 2, 1668] Androsace elongata

Langstieliger Mannsschild

Merkmale
Einjährig, sehr niedrig (2 bis 13 cm hoch), mit Sternhaaren, aufrecht, ein- oder mehrschäftig; Grundblattrosette aus länglichen (bis 2 cm), an der Spitze schwach gezähnelten Blättern; 5-zählige Blüten (weiß mit gelbem Schlund) doldig auf langen Blütenstielen; Kelchblätter bis zur Mitte verwachsen, bis 5 mm lang, Kronblätter verwachsen, bis 3 mm lang, deutlich 2-lappig; blüht (März) April (Mai); Frucht eine kugelige Kapsel (bis 3 mm).

[ähnlich der Nördliche Mannsschild A. septentrionalis, aber dessen Kronblätter länger als der kahle Kelch und ungeteilt]

Areal
Kontinentale Art mit Schwerpunkt in der Steppen von der Ukraine bis zum Ural. Westlich davon ein größeres Teilareal im pannonischen Raum, sonst zerstreut von Spanien über das mittlere Deutschland bis Bulgarien.

Ökologie
Auf wärmebegünstigten, trockenen, durchlässigen, stickstoffarmen, meist kalkreichen oder oberflächlich entkalkten Böden (Sand, Gesteinsgrus); heute nur in lückigen Halbtrockenrasen.

Gefährdung
D 2; HE 1 (NW 0, NO 0, SW 1, SO –).androsace elongata

Gefährdungsursachen
Fehlen kleinflächiger Bodenverwundungen, Verlust von vegetationsfreien Lücken mit gleichzeitiger Bildung einer Streuschicht und Gehölzsukzession. Förderung durch Schaffung von Bodenverwundungen, am geeignetsten durch Beweidung.

Verbreitung
Nur im 19. Jahrhundert in Hessen (s) als Ackerunkraut im Vogelsberg bekannt, im 20. Jahrhundert und heute (s) auf flachgründigen, kalkhaltigen (Felsgrus-)Böden in lückigen Magerrasen auf ehemaligen Schaftriften im Münzenberger Raum. Neufunde auf ähnlichen Wuchsorten in der Umgebung möglich.
Flachland bis Mittelgebirge, Höhenbereich von 86 m (Königstädten 6016/23) bis 660 m (Herchenhain 5521/21).
Erste Erwähnung bei Becker (1827, Äcker bei Herchenhain).

Vorkommen in Kreisen
Vogelsberg: 5521/21 bei Herchenhain (1827 Becker, FR!); Wetterau: 5518/23 nördlich Münzenberg und nordwestlich Trais (2008!!); 5518/24 östlich Trais (2008!!); 5518/34–43 nordöstlich Steinfurth (1977 Ludwig); 5618/12 nördlich Nieder-Mörlen (1979 Ludwig); Rheingau-Taunus: 5912/42 nordwestlich Lorch (1965 Zischka); Groß-Gerau: 6016/23 südwestlich Königstädten (1991 Jung, DANV!).
(2008!!) = (2008, S. Hodvina & W. Wagner)

Vorkommen in Naturräumen
Nordwest: 290; Nordost: 351; Südwest: 232, 234.Androcase elongata

Literatur
Becker J. 1827: Flora der Gegend um Frankfurt am Main. Erste Abtheilung. Phanerogamie. – Ludwig Reinherz, Frankfurt a. M. „1828“. [III], 557 + [1] Seiten, 1 Tabelle. * Hodvina S. & W. Wagner 2008: Der Langstielige Mannsschild (Androsace elongata) in Hessen. – Bot. Natursch. Hessen 22, 47–71, Frankfurt am Main.Androsace elongata
FlorawebAndrosace elongata

 

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